Dr. phil. Berta C. Schreckeneder
Praxis für Beziehungstherapie
Lecker – Salz für die Suppe

Lecker – Salz für die Suppe

Haben Sie schon mal eine Suppe ohne Salz gegessen? Schmeckt nicht!
Sie nehmen frisches Gemüse, gute Kräuter und die Gemüsebrühe mit Salz. Jetzt schmeckt es.

In Beziehungen ist es ähnlich. Friede, Freude, Eierkuchen – wunderschön. Genießen Sie es. Ein wohlwollendes Miteinander im Privaten bzw. ein erfolgreiches Arbeiten im Job erfordert eine Prise Salz. Wie wäre es mit Konflikten?

Mittlerweile gibt es sehr viel fachliches Wissen zum Thema Konflikte. In Buchhandlungen finden Sie ganze Regale gefüllt mit den Themen Konflikte, Mediation, Konfliktcoaching und Konfliktberatung. Sie haben sowohl für private als auch berufliche Konflikte ein weitreichendes Angebot. Es mangelt also nicht an Wissen.

Was fehlt? Warum wollen viele Menschen nach wie vor die Beziehungssuppe ohne Salz, die letztendlich keinem schmeckt?

Wäre es möglicherweise an der Zeit den Begriff Konflikt zu streichen und durch einen anderen zu ersetzen? Oftmals sind es Worte, die unsere Haltung bestimmen. Das Wort Konflikt kann wie automatisch in die Haltung ABWEHR führen. Wer greift mit so einer Haltung gerne zum Salz?

Wie wäre es mit:

  • Beziehungshelfer
  • Beziehungskick
  • Beziehungsversicherer
  • Beziehungsfreund

Legen Sie für das Wort Konflikt ein anderes fest. Beobachten Sie, wie es Ihnen geht, wenn Sie mit dem neuen Wort in eine angespannte Situation gehen. In jeder noch so kleinen Beziehungsspannung ist Ihre Haltung entscheidend. So habe ich keinen Konflikt, sondern einen Beziehungshelfer oder Beziehungskick.

Je mehr Bewusstsein Sie über Ihre Haltung in schwierigen Situationen bekommen, desto mehr Freude machen Konflikterfahrungen. Sie lernen ein- und auszusteigen, wie im Bus.

Stecken Sie gerade in einem Beziehungskick? Da gibt es nämlich auch, oft ganz versteckt, gute Gefühle. Haben Sie die schon gefunden? Vielleicht fühlen Sie genau darin die Fähigkeit sich abzugrenzen, die Lust am Streiten, die Ruhe nach dem Sturm, den Kick zu sich selbst, usw. Das sind Gefühle neben denen, wie Ohnmacht, Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Selbstablehnung. Genau jetzt lernen Sie Gefühle und Gedanken zu beobachten und nicht zu bewerten. Jedes Gefühl ist wertvoll für Sie.

In langjährigen Konflikten ist es nicht mit der Veränderung eines Wortes getan. Da helfen auch weitere Bücher nicht. Doch vielleicht ist ein neues Wort für Konflikt, ein Anstoß aus dem Beziehungsmuster auszusteigen, das eingefahrene Beziehungsmuster selbst zu verlassen oder sich bei Bedarf eine Unterstützung zu holen.

 

 

Beitragsfoto: © Meike Schnelting

 

 

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